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27. Juni 2023Zeitreise ins Mittelalter – Entdecke den Wartturm
Bericht von Gero Kolbowski. Der Wartturm in Weingarten ist eine faszinierende Zeitreise zurück ins Mittelalterliche Deutschland. Mit seiner Steinernen Fassade und der großartigen Aussicht auf das Dorf und Umgebung ist er ein Highlight für Touristen und Einheimische. Der Wartturm ist ein Großartiges Erlebnis und ein Schatz für die Region. Aber hast du dich nicht auch schonmal gefragt, wozu der Turm früher da war? In diesem Bericht erzähle ich dir die Geschichte des über 400 Jahre alten Wartturms.
Und wer wäre besser geeignet als Interviewpartner, wenn es um Weingartens Geschichte geht, als ein Vertreter des Bürger- und Heimatvereins? Toll, dass Wolfgang Wehowsky sich bereit erklärt hat, der MeinOrt Redaktion die Tore des Wartturms ausnahmsweise auch unter der Woche zu öffnen. Komm mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter!
Ab in die Zeitmaschine: Nächster Halt Weingarten im 16. Jahrhundert
Da Weingarten im Mittelalter weder eine Burg noch eine Mauer hatte, die den Ort beschützen könnte, bauten die Bewohner im Jahr 1589 einen Spähturm mit Aussichtsplattform, Helmdach und Glockenreiter, der zum Schutz Weingartens dienen sollte. Es war damals schwerer, ein großes Gebäude zu bauen, Doch die Weingartner haben Gerüste und den Flaschenzug verwendet und somit haben sie es geschafft, den acht Meter hohen Turm zu errichten. Von dem Turm aus hat man einen guten Blick über das ganze Dorf und konnte die Handelswege von Weingarten nach Frankfurt, Nürnberg, Augsburg und Basel überwachen. Doch aufgrund seiner Größe diente der Turm niemals als Fluchtturm für die Bevölkerung, die Bevölkerung flüchtete bei Gefahr in die angrenzenden Wälder. Der Wartturm, der aus Stein errichtet wurde und innen aus Holz bestand, brannte im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) oder in dessen Folge das erste Mal aus. Er wurde nochmal zerstört, und zwar im Jahr 1689 durch General Mèlac, der Weingarten dem Erdboden gleichmachte. Die nächsten Erwähnungen des Wartturmes sind aus Gerichtsprotokollen aus dem Jahr 1800 bekannt. Aus diesen Protokollen ist zu entnehmen, dass der Wartturm 1825 als Gefängnis verwendet wurde. 1884 wurde der Wartturm renoviert. Der Heimatforscher Pfarrer Albert Nikolaus erzählt von einem Streit, bei dem sich die Großherzogliche Bezirksbauinspektion mit einem Zinnenkranz durchsetzte. Am 14. Juni 1938 besuchte der Reichsfeldmarschall Hermann Göring den Wartturm.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm durch Granaten beschädigt, die Schäden konnten jedoch nach Ende des Krieges schnell behoben werden. Zum Gedenken der Gefallenen der letzten drei großen Kriege wurden 1956 ein zweieinhalb Meter hohes Engelsrelief und eine Gedenktafel am Turm angebracht. Das Relief stammt vom Heidelberger Künstler Edzard Hobbing.
Eine weitere Renovierung fand 1988 statt, hierbei wurde nicht sein ursprüngliches Aussehen wiederhergestellt, so dass er sich heutzutage mit einem Flachdach zeigt.
Ausflugstipp:
Heutzutage dient der Turm als Museum. Wo man sich Gegenstände und Kleidung von der Eiszeit bis zum frühen 20sten Jahrhundert ansehen kann. Du kannst sogar einen echten Mammutzahn sehen. Man kann dort auch eine Säule zu sehen bekommen, die früher Bestandteil eines Galgens war. Das Museum hat sonntags und feiertags geöffnet.
Für den Erhalt des Turms inklusive Museum hat der Bürger- und Heimatverein ein eigenes „Museums-Team“ ins Leben gerufen. Die Mitglieder kümmern sich um den Museumsdienst, betreiben aber auch Nachforschungen und Recherchen zum Beispiel in Archiven.
„Der Erhalt von Weingarten und seiner Kultur liegt mir besonders am Herzen“, sagt Wolfgang Wehowsky über sein Ehrenamt beim Bürger- und Heimatverein.
„Deswegen angaschiere ich mich auch am Wartturm“
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